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Definition von Legasthenie

Die internationale Klassifikation von Krankheiten und verwandter gesundheitlicher Probleme durch die WHO unterscheidet zwischen einer Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0) und einer isolierten Rechtschreibstörung (F81.1). Aktuellere Forschungen deuten darauf hin, dass auch eine Lesestörung isoliert auftreten kann und sich diese von der isolierten Rechtschreibstörung unterscheidet. Die Störungsbilder gehen mit andersgearteten Problemen im Arbeitsgedächtnis einher. Freilich können die Störungen auch in Kombination auftreten, hängen demnach aber nicht zwangsläufig zusammen. Aus diesem Grund befinden sich in den DSM-5 (fünfte Auflage des „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“) getrennte Kategorien für Störungen des Lesens, Schreibens und der mathematischen Kompetenzen sowie aller Kombinationen dieser Lernstörungen.

Am Anfang des Erwerbs der Schriftsprache können Schwierigkeiten beim Aufsagen des Alphabets, der Bezeichnung von Buchstaben sowie dem Bilden von Reimen auftreten. In weiterer Folge tauchen Probleme mit dem Lesen auf, die sich wie folgt äußern können:

  • Auslassen, Verdrehen, Hinzufügen von Wortteilen oder ganzen Wörtern
  • Langsames Lesen
  • Ersetzen von Zeichen, Silben und Wörtern
  • Schwierigkeiten beim Vorlesen, längeres Zögern
  • Verlieren der aktuellen Textzeile
  • Vertauschen von Buchstaben in Wörtern
  • Vertauschen von Wörtern im Satz
  • Probleme mit Doppellauten

Im Bereich des Leseverständnisses können sich Schwierigkeiten so zeigen:

  • Nicht in der Lage sein, Gelesenes wiederzugeben
  • Schlussfolgerungen oder Zusammenhänge nicht erkennbar
  • Nutzung von bereits vorhandenem Wissen zum Beantworten von Fragen statt auf den Inhalt des gelesenen Textes zurückzugreifen

Aber diese Symptome tauchen nicht nur bei Legasthenikern auf. Die meisten Kinder, machen anfänglich die gleichen Fehler, allerdings in unterschiedlich starkem Ausmaß. In der Regel verschwinden diese „Startschwierigkeiten“ doch sehr rasch. Legastheniker machen diese Fehler deutlich häufiger, und es tritt auch keine Besserung ein, und die Tatsache dass die Probleme über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, ist ein Indiz für eine Betroffenheit. Besonders auffallend ist, dass es keine Fehlerkonstanz gibt: Ein und dasselbe Wort wird immer wieder unterschiedlich falsch geschrieben, es ist weder eine Fehler-Systematik erkennbar, noch können solide Fehlerprofile erstellt werden.

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