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Ursachen von Legasthenie

Die Entdeckung, dass ein Kind Legasthenie hat, kann für Eltern oft überraschend und herausfordernd sein. Es ist wichtig zu verstehen, dass Legasthenie eine komplexe Störung ist, deren Ursachen oftmals nicht restlos geklärt werden können.

Genetische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Legasthenie. Forschungen zeigen, dass Kinder, bei denen ein Elternteil Legasthenie hat, ein erhöhtes Risiko haben, ebenfalls davon betroffen zu sein. Die Wissenschaft hat mehr als 20 Gene identifiziert, die mit Legasthenie in Verbindung stehen. Diese Erkenntnis hilft zu verstehen, dass Legasthenie nicht nur ein individuelles, sondern oft ein familiäres Phänomen ist.

Doch Genetik ist nur ein Teil des Puzzles. Neurobiologische Untersuchungen haben offenbart, dass das Gehirn von Kindern mit Legasthenie Sprache und Informationen anders verarbeitet. Dies äußert sich in besonderen Herausforderungen beim Lesen und Schreiben. Solche Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven auf die Art und Weise, wie Kinder mit Legasthenie lernen und unterstützt werden können.

Die kognitiven Aspekte von Legasthenie sind ebenso bedeutsam. Störungen in der Verarbeitung von visuellen und auditiven Informationen sowie Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeit können das Erlernen von Lesen und Schreiben beeinträchtigen. Diese kognitiven Herausforderungen unterstreichen die Notwendigkeit einer individuellen und gezielten Förderung.

Es ist wichtig für Eltern zu erkennen, dass Legasthenie nicht mit einer geringeren Intelligenz oder Faulheit verbunden ist. Kinder mit Legasthenie haben oft ein hohes kreatives und intellektuelles Potential, das durch entsprechende Förderung und Verständnis zur Entfaltung gebracht werden kann. Die Betrachtung von Legasthenie als Teil der individuellen Entwicklung eines Kindes, und nicht als Defizit, kann einen positiven Einfluss auf dessen gesamtes Lernen und Wohlbefinden haben.

Letztendlich bedeutet das Verständnis der Ursachen von Legasthenie, dass Eltern besser darauf vorbereitet sind, ihre Kinder zu unterstützen und ihnen eine Umgebung zu bieten, in der sie trotz der Herausforderungen erfolgreich lernen und wachsen können.

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Weitere Faktoren

Untenstehende Faktoren können eine Lese-Rechtschreib-Störung begünstigen oder begleiten:

Verzögerungen in der Sprachentwicklung

Im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren beginnen die meisten Kleinkinder mit Sätzen, die zwei Wörter lang sind und können auch 50 verschiedene Wörter sprechen. Rund ein Fünftel der Kinder hat aber eine verzögerte Sprachentwicklung, wiederum die Hälfte dieser ist von Legasthenie betroffen.

Beeinträchtigung der visuellen Wahrnehmung

Die Steuerung der Bewegung der Augen ist bei legasthenen Menschen oftmals eingeschränkt, das ist auch mit ein Grund, warum das Lesen sehr schwer fällt. Betroffene wissen beim Lesen des Satzendes manchmal gar nicht mehr, was der eigentliche Inhalt des Satzes war. Unpräzise Sprünge der Blicke erschweren das „Halten“ einer Zeile beim Lesen, oder es werden Wörter bzw. Wortgruppen einfach übersprungen.

Phonologisches Bewusstsein

Dieses ist für die Entschlüsselung und das Verständnis der gelesenen Wörter verantwortlich, Legastheniker verfügen über ein geschwächtes phonologisches Bewusstsein.

Psychosoziale Einflüsse

Legasthenie kommt in allen Bevölkerungsschichten vor, nicht selten sind diese Menschen sogar überdurchschnittlich intelligent. Ein problematisches soziales Milieu gilt aber als zusätzlicher Risikofaktor für die Entstehung einer Lese-Rechtschreib-Störung. Gebildete Eltern unterstützen betroffene Kinder tendenziell stärker (emotional oder bei den Hausübungen), dies wirkt sich positiv auf die Lese- und Rechtschreibleistung der Kinder aus.

Quellen: