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Legasthenie-Training

In vielen Fällen sind betroffene Kinder ziemlich frustriert und demotiviert. Hier gilt es das Selbstbewusstsein zu stärken und die Motivation fürs Üben zu erhöhen. Achten Sie dabei auf eine positive Fehlerkultur, eine liebevolle und wertschätzende Art und schenken Sie dem Kind Erfolgserlebnisse. Ratgeber zum Thema Steigerung der Konzentrationsfähigkeit sind auch eine wertvolle Unterstützung.

Systematisches Symptomtraining

Forscher an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der LMU München, haben in einer Meta-Analyse ausgewertet, welche Therapien helfen. Die größten Erfolgschancen bietet demnach ein gezieltes Training der Wortleseflüssigkeit, welches auf einer Durchgliederung der einzelnen Silben beruht. Alternative Verfahren, wie beispielsweise farbige Kontaktlinsen zur Steigerung der Lesefähigkeit oder Medikamente zur Leistungssteigerung wirken sich nicht vorteilhaft aus. Primär gilt es die basalen Prozesse der Laut-Buchstaben-Zuordnung und umgekehrt zu trainieren. Im ersten Schritt wird zwischen der Unterscheidung einzelner Laute und Silben gearbeitet, erst später folgen die Eingliederung und Erkennung von Zeichen und Lauten in Wörtern und ganzen Sätzen.

Faktor Zeit

Die Untersuchung kommt auch zu dem Ergebnis, dass ein längeres Training zu deutlich besseren Erfolgen führt als kurzzeitige Interventionen. Klingt auf den ersten Blick nicht überraschend, aber das bedeutet im Umkehrschluss, dass Blockseminare weniger effizient sind als kontinuierliches Üben. Empfohlene Mindestdauern liegen ab einem halben Jahr aufwärts, mit min. einer Stunde wöchentlich.

Stift und Papier

Der erfahrene Praktiker und diplomierte Legasthenietrainer Beinstein empfiehlt zum Üben Stift und Papier anstelle von Computerprogrammen. Als Hauptargumente führt er das „Selbst sagen“ an, das beim Üben des Kindes allein vor dem Computer in der Regel nicht gemacht werde. Und das Arbeiten mit Maus/Tastatur/Touchscreen, welches dem Schulalltag nicht entspreche, sei ebenfalls weniger förderlich. Wichtig sei die Sicherheit mit Stift und Füllfeder, denn das Gehirn merke sich das Schriftbild auch durch die händische Ausführung. Mit einer Tastatur funktioniere das nicht.

Quellen